Grünkohlessen am Freitag, den 22. März 2019

Der Vorsitzende Sönke Eden, die Jubilare Harald Finke und Helmut Kampen und der Landrat des Landkreises Leer, Matthias Groote

Am Freitag, den 22. März, fand in der Theaterscheune von Lissy Busemann unser traditionelles Grünkohlessen statt. Die Veranstaltung war gut besucht, 50 Personen waren unserer Einladung gefolgt. In seiner Begrüßungsrede stellte der Vorsitzende Sönke Eden zunächst den Vorstand des SPD-Ortsvereins Bingum vor. Er bedankte sich bei allen für die gute Zusammenarbeit. Dann zählte er auf, was die Stadtratsmitglieder und den Ortsvorstand in der letzten Zeit besonders beschäftigt hat. Da ging es zum Beispiel um den Umbau des Dorfgemeinschaftshauses und die Erweiterung des Kindergartens, den Neubau des Feuerwehrhauses und die neuen Parkplätze am Sportlerheim. Die hätten zu einer deutlichen Verbesserung der Parkplatzsituation rund um Schule, Kindergarten und Sportlerheim geführt. Auch die Neubaugebiete waren ein Thema. Sönke Eden hob hervor, dass die Erweiterung des Neubaugebietes 2 unmittelbar bevorstehe. Durch den Wegfall des geplanten Baugebietes in Leer am Ostermeedlandsweg sei man nun auf der Suche nach neuen Baugebieten im Stadtbereich Leer. In Bingum wird dazu ein Baugebiet 3 in Erwägung gezogen, dessen Lage im Moment aber noch nicht feststeht. In diesem Zusammenhang kam es zu einer Diskussion über den Flächenverbrauch, der mit solchen Projekten verbunden ist. Derzeit liegt dieser Verbrauch in Niedersachsen täglich bei 9,1 Hektar, was der Fläche von 12 Fußballfeldern entspricht. Dieser Wert ist viel zu hoch und muss in Zukunft gesenkt werden. Das betonte auch der Vorsitzende der SPD Stadtratsfraktion Heinz Dieter Schmidt. Ein Weg dazu sei die Verdichtung der bestehenden Bauflächen und die Genehmigung einer höheren Bauweise. Ein Beispiel sei der geplante Neubau auf dem Gelände des ehemaligen Gasthofes Frisia, der in Bingum bei Vielen als zu hoch empfunden würde. Anders sei aber die Beschaffung von bezahlbaren Wohnraumes nicht mehr möglich.

Nach dem wieder sehr leckeren Grünkohlessen traf dann der Gast des Abends: Landrat Matthias Groote ein. Er wurde herzlich von Sönke Eden begrüßt, der hervorhob, dass Matthias Groote nicht nur zur Politik im Landkreis Leer Stellung nehmen könnte. Er sei schließlich auch lange Zeit Abgeordneter im EU-Parlament gewesen und könnte sicher auch einiges zur bevorstehenden Europawahl sagen.

Darauf ging dann Matthias in seiner Rede auch gleich ein. Er betonte, wie wichtig die Wahl auch für den Bereich Weser Ems sei. Als Beispiel nannte er den Brexit, der durch Populisten in Großbritannien herbeigeführt worden sei. Käme es zu einem ungeregelten Brexit, würde das den Weser Ems Raum 481 Millionen Euro kosten. Deshalb hoffe er immer noch auf einen Kompromiss, denn das hätte schließlich in England mit seiner alten Demokratie immer Tradition gehabt.

Für den Landkreis Leer sei die Zusammenarbeit mit den Niederlanden eine große Chance. Dafür zählte er einige Beispiele auf, wie die Zusammenarbeit des Klinikums in Leer mit dem Universitätskrankenhaus in Groningen. Ein weiteres Projekt sei die grenzüberschreitende Ausbildung von Fachärzten. Auch der Ausbau der Wunderlinie würde sich für den Verkehr in unserem Gebiet positiv auswirken. Dafür würde eine viertel Milliarde auf beiden Seiten verbaut. Für die bessere Zusammenarbeit mit den Niederlanden sei es unbedingt notwendig, dass an den  Schulen auf beiden Seiten jeweils die Sprache des Nachbarlandes zum Pflichtfach würde. An den Beispielen könnte man erkennen, wie gut die Europäische Union auch für unser Gebiet wäre. Deshalb sei es sehr wichtig, dass viele Menschen von ihrem Wahlrecht für die Europawahl Gebrauch machen würden. Schließlich würden über 60% der Gesetze, die uns betreffen, in Europa gemacht.

Ein weiteres Thema waren die Schulen im Landkreis Leer. Es würden in den nächste 6 Jahren 36 Millionen Euro für ihre Renovierung und Modernisierung ausgegeben. Besondere Bedeutung wird dabei die Digitalisierung der Klassenzimmer bekommen. Alle sollen einen Internetanschluss mit einer Übertragungsrate von 50 MBit bekommen. Unser Landrat  sprach auch die Schülerdemonstrationen an, die zur Zeit wegen des drohenden Klimawandels stattfinden würden. Er findet es gut, dass sich junge Menschen für ihre Zukunft einsetzen.

Ein Problem sei die Gewinnung von Fachkräften für die öffentlichen Verwaltungen. Bedingt durch das starre Vergütungssystem sei es sehr schwer, geeignete Arbeitskräfte für diesen Bereich zu finden. Dadurch würde sich die Planung und Genehmigung von vielen Projekten verzögern.

Zum Schluss sprach er noch über das Klinikum in Leer. Er betonte, wie wichtig die Einrichtung eines Neurologiebereiches in Leer sei. Im Notfall könnte dann zum Beispiel Schlaganfallpatienten schneller geholfen werden.

Anschließend fand noch eine Ehrung von langjährigen Mitgliedern statt.

Harald Finke wurde für seine 50 jährige, Helmut Kampen für seine 40 jährige Mitgliedschaft geehrt.